Dienstag, 17. April 2012

Datensicherung mit Areca Backup

arecaAreca Backup ist eine in Java programmierte, System unabhängige Open Source Lösung zur Persönlichen Datensicherung unter der GPL v2.
Areca wird seit 2005 entwickelt und kann in der aktuellen Version 7.2.5 von der Projektseite http://www.areca-backup.org herunter geladen werden.
Ich habe mir mit Areca eine Backup Lösung zusammengestellt die mir Persönlich ganz brauchbar erscheint, Areca selbst bindet bisher an keine Vorgaben.
Inhalt
Vorüberlegung
Derzeitige Nachteile
Zu meinem Plan
Das Tägliche Brot
Die Linux Variante
Aufgabenplaner/Cron Jobs
Was und wie...
Teile und Herrsche
Die Filter
In die Vollen
Schön ist anders...

Vorüberlegung

Meine Vorüberlegung - nachdem ich Areca installiert hatte, mir die ersten Backup Ziele eingerichtet, so wie mit Gruppen und Filtern herumexperimentiert habe - war, es wäre doch schön wenn ich nicht immer all zu viel Handarbeit anlegen muss. Areca erwartet in seiner gegenwärtigen Version dass man seine Backups auch selbst in einen Aufgabenplaner einträgt.
Dies kann man für einzelne Sicherungs Konfigurations Dateien tun und auch für Gruppen unter welchen diese Konfigurationen zusammengefasst werden können.

Derzeitige Nachteile

Man kann für jede einzelne Konfiguration ein "merge" initiieren um bei einem inkrementellen Backup entstehende Teilarchive und Datei Versionen zum jeweils letzten Stand zusammenzufassen aber was man bei Areca leider derzeit nicht kann ist, Archive einer Gruppe in einem rutsch zusammenfassen zu lassen.

Die grafische Oberfläche von Areca kann prima für Händische Backups, Merges, Restores und andere Verwaltungsaufgaben genutzt werden, sie bietet aber unter keinem System eine grafische Statusanzeige an. Die einzige Möglichkeit sich über laufende automatische Backups zu informieren ist es die Logdateien zu studieren oder sich nach abschluss des Backups einen Statusbericht zusenden zu lassen.

Ansonsten bietet Areca schon recht viel, Sicherungen können auf lokalen Festplatten oder Netzlaufwerken, auf FTP oder SFTP Servern angelegt werden. Backup Konfigurationen können sehr detailliert, über Reguläre Ausdrücke gefiltert werden. Die Daten können Komprimiert und Verschlüsselt werden. Es lassen sich alte Archive abhängig vom Erfolg des gegenwärtigen löschen. Es können selbst definierte Scripte vor und nach dem Backup ausgeführt werden. Und man kann sich, wie gerade erwähnt einen Statusbericht zusenden lassen, auch abhängig vom Backup Status.

Areca wirkt subjektiv auf mich deutlich flinker als andere Backup Lösungen in meiner Erfahrungsspanne, es gibt aber dazu keine Vergleichswerte.

Zu meinem Plan

1Nachdem ich mich nun ein wenig durch die Oberfläche von Areca gewurstelt habe, eigentlich fand ich mich recht schnell zurecht, entstand vor meinem geistigen Auge  dieses Bild.

Der Grundgedanke dabei, ich kann die einzelnen Konfigurationen zwischen den Gruppen hin und her schieben und habe dadurch leicht die Möglichkeit  bestimmte Backups ganz zu deaktivieren, verschiedene Backups nicht mehr ganz so häufig auszuführen oder öfter. Wenn ich z.B. eine lange Phase habe ich welcher ich mich mit Fotografieren beschäftige und häufig neue Bilder auf meiner Festplatte habe dann starte ich kurz Areca und schiebe mein Foto Backup in die Gruppe Täglich. Sollte ich hingegen Monatelang eher gar keine Bilder mehr bekommen dann eher in die Gruppe Monatlich. Und ich muss sonst nichts weiter tun, also keine Aufgaben im Windows Aufgabenplaner anfassen und keine Cron Tabellen bearbeiten.

Das Tägliche Brot

Meine täglichen Backups sind relativ leicht ab gefrühstückt. Da Areca in seinem Kommandozeilentool den Aufruf eines Backups für Gruppen anbietet rufe ich einfach das Backup für die Gruppe Täglich auf und stoße auf meinem Windowssystem direkt mal auf einen Fehler.
Mein Benutzerverzeichnis enthält Sonderzeichen, das hat mir schon oft Probleme bereitet daher weiß ich in etwa wonach ich suchen muss und finde auch prompt die einfache wie auch geniale Lösung.

Windows arbeitet auf der Kommandozeile bei mir mit der Default Codepage 850. Aus irgendeinem Grund arbeitet Areca aber mit der Windows Zeichencodierung also Codepage 1252 und aus dieser Konstellation ergibt sich dann beim Aufruf des Kommandozeilentools von Areca aus einer Batchdatei die Fehlermeldung:


In diesem Fall war aber nicht mein, mit sonderzeichen belasteter, Benutzername allein Verantwortlich sondern auch meine, in sauberem deutsch gehaltenen Gruppennamen. Zur behebung des Problems ändere ich einfach in der Batch Datei zunächst die Codepage auf 1252 mittels chcp.

Danach folgt der simple Aufruf des Backups für meine täglichen Backups.
daily.bat


Ähnlich einfach verhält es sich mit dem Aufruf des Wöchentlichen Backups. Nur der Pfad im Workspace ändert sich von "0.Täglich" auf "1.Wöchentlich". Da wir jetzt tägliche inkrementelle Backups ausführen sammeln sich auf dem Backup Datenträger nach und nach einzelne kleine Archive welche die Änderungen zum ersten Vollbackup beinhalten. Wenn ich so weiter mache dann habe ich irgendwann unendlich viele Versionsstände meines Backups, welche es mir zwar ermöglichen jederzeit zu jedem Stand einer Datei zurückzukehren aber genauer betrachtet habe ich für die Fälle wo das von nöten ist ein Versionierungssystem.

Also reicht es mir völlig 7 Tage zurück zu gehen und dann nur noch im Wochenrhythmus.
Wenn ich das für den Monat fortsetze heißt dass, ich habe bei häufigen Änderungen 7 Versionen, pro Tag der Woche eine. Plus 4 Versionen für jede Woche des Monats plus... na ja sagen wir mal 12 Versionen für jeden Monat des Jahres.

Das macht nach Adam Riese 23 Versionen die ich in Unterschiedlichen Zeitabständen zur verfügung haben möchte. Ohne weitere Optimierung hätte ich aber 12 * 4 * 7 = 336 + 12 * 4 = 384 + 12 = 396 Versionen im Jahr.
Selbstverständlich ist das jetzt für meinen Fall ein klein wenig übertrieben, immerhin mache ich ein inkrementelles Backup bei dem nur neue oder geänderte Dateien gesichert werden und daher gibt es natürlich auch nur ein neues Archiv wenn geänderte Dateien vorhanden sind.

Areca bietet hier die Möglichkeit Archive wieder zusammenzufassen, dies kann man aber leider nur in jeder einzelnen Konfiguration einrichten. Wenn ich meine Daten aber nur Monatlich sichere dann kann ich mir eine tägliche Überprüfung auf zusammenfassbare Archive sparen. Und genau das geht in Areca nicht, zumindest nicht nach meinem Plan die Konfigurationen einfach hin und herschieben zu können. Also bastele ich mir kurzerhand ein Script welches dies erledigt.

2Das schöne an Areca ist, es verwaltet seine Backup Konfigurationen (*.bcfg) in Ordnern auf der Festplatte welche im Benutzerverzeichnis ".areca" innerhalb eines Workspace Ordners liegen.

Ähnlich dem Cron Deamon unter Linux habe ich hier jetzt die Ordner 0.Täglich, 1.Wöchentlich und 2. Monatlich innerhalb des Ordners Aktive Backups.

Das mach es leicht, also suchen wir uns alle bcfg Dateien aus dem Ordner Täglich zusammen und führen für jede einzelne das Kommando "merge" aus.
Woraus dann letztendlich diese Batch Datei entsteht.

weekly.bat

Damit habe ich nun dafür gesorgt das Teilarchive welche 7 bis 14 Tage alt sind zu einem Archiv zusammengefasst werden, also die Vorwoche der Täglichen Backups.

Genau das gleiche mache ich wieder für die monatlichen Backups, zunächst ein neues Backup aller enthaltenen Backup Konfigurationen und anschließend ein Zusammenfassen aller Wöchentlichen Archive in Zeitraum des Monats. Da diese Überprüfung nur einmal im Monat ausgeführt wird lasse ich alle Archive die älter sind als 28 Tage bis hin zu 56 Tagen zusammenfassen.

Ein wenig vorausschauend lasse ich dann auch gleich einmal im Monat schauen ob Archive vorhanden sind die älter als 812 Tage sind und Fasse diese dann auch gleich zusammen.
monthly.bat



Die Linux Variante

Irgendwie gefällt mir die Linux Variante der Script da besser. Ich kann es gar nicht mal begründen aber vielleicht habe ich mich mittlerweile einfach schon so sehr an find gewöhnt.
daily.sh


weekly.sh


monthly.sh

Aufgabenplaner/Cron

So weit so gut. Dummerweise macht ein Automatisches Backup jetzt erst mal nichts sofern man den Automatismus nicht irgendwie anstößt.

Im Falle von Windows heißt dies "Aufgabenplaner" unter Windows 7. Im Falle von Linux heißt es Cron. Die Cron Variante ist für mich hier beschreibungstechnisch schnell erledigt also fange ich mal mit dieser an.
Ist es einem egal wann der Rechner die Backups ausführt, also zu welcher Tageszeit dann gibt man der Einfachheit halber auf der Konsole "crontab -e" ein und dann in den sich öffnenden Editor.

Möchte man nicht das Cron unter Umständen Backups und große Dateisystem Scans mitten am Tag startet wenn hoffentlich gerade viele Benutzer sich einen Beitrag auf einer Webseite anschauen wollen oder die halbe Firma ihre Dokumente im Dokumenten Verzeichnis im Netzwerkordner bearbeitet dann sollte man den Zeitpunkt etwas genauer bestimmen.

Hier wird jedes Backup um 2 Uhr Morgens ausgeführt, das monatliche Backup der einfachheit halber am 28ten eines jeden Monats um auch die Schaltjahre und "nicht Knöchel" Monate (alte Eselsbrücke meiner Eltern) zu berücksichtigen.
Natürlich kann man auch einfach den 1. jedes Monats nehmen denn - achtung jetzt kommt eine Binsenweisheit... - der 1. um 2 Uhr Morgens ist die Nacht vom Letzten auf den Ersten. Unglaublich aber wahr. Wenn man also nicht unbedingt an einen Zeitraum zwischen 0 und 12 Uhr am Letzten Tag im Monat gebunden ist dann reicht das alle mal.

3Unter Windows öffnet man zunächst einmal den Aufgabenplaner über das Startmenü. "Aufgaben" eintippen und den Aufgabenplaner starten.

Auf der rechten Seite klickt man auf "Einfache Aufgabe erstellen" gibt dem ganzen einen Namen z.B. "Arcena Backup Monthly Script" und trägt die benötigten Ausführungszeiten so wie den Pfad zum Auszuführenden Script ein.

(An dieser Stelle hat Blogspot den restlichen Beitrag vernichtet und in meinem Persönlichen Repository war nicht der Komplette Beitrag vorhanden. Daher werde ich wohl den Rest, knapp die hälfte des Beitrag noch einmal neu anlegen müssen… Ein schönes Beispiel wofür man von allem und jedem Backups haben sollte. Irgend wie scheint Google Optimierungen über die Inhalte laufen zu lassen vermute ich, auch alle Umbrüche im Quelltext waren verschwunden. Sorry…)

imageUnter Sicherheitsoptionen ändere ich den Benutzer auf SYSTEM da ich mein Backup gerne unabhängig von meiner Anmeldung am System ausführen möchte und das Backup als Systemprozess durchaus sinn macht.
Ui, unter Windows darf ich sogar den letzten Sonntag des Monats als Ausführungstag auswählen, also tue ich das doch glatt mal für mein Monatliches Script.4

Aber auch hier weise ich mal drauf hin, da es oft vergessen wird, dass der letzte Sonntag im Monat um 2 Uhr Morgens die Nacht von Samstag auf Sonntag ist. Und darüber hinaus endet ein Monat nicht unbedingt immer mit einem Sonntag, d.h. wenn der Monat auf einem Samstag endet dann ist der letzte Sonntag schon mindestens sechs Tage zurück. Ich weiß ich kann kleinlich sein, es soll ja auch nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden.

Analog zur Umständlichen Linux Einrichtung klicke ich mir hier also drei Jobs zusammen mit den jeweiligen  auszuführenden Batch Dateien daily.bat, weekly.bat und monthly.bat.

Fertig.

Was und wie...

Spätestens jetzt gilt es sich mal darüber Gedanken zu machen was man alles so sichern will und was sollte man besser weg lassen. Vor allem das weglassen wirkt sich überraschender weise durchaus Positiv auf die Größe des Backups aus und auch auf die Geschwindigkeit.

Als Beispiel nehme ich hier mal eine meiner Entwicklungsumgebungen, Eclipse. Wenn ich meinen Eclipse Workspace Sichere dann sichert Areca auch fleißig alle temporären Dateien des installierten Remote System Explorers mit. Diese liegen nämlich mit im Workspace. Wenn man via RSE eine Datei auf einem entfernten Rechner z.B. via ssh bearbeitet dann speichert RSE eine lokale Kopie der Datei im Workspace. Das kann mit unter schon eine ganze menge an Dateien werden auch wenn man in Eclipse die Gesamtgröße beschränken kann. Bei einer Größe von 50 Megabyte und Dateien in der Größe von um die 10 Kilobyte sind das mal eben 5120 Dateien die Areca mit Überprüfen muss. Selbst wenn es nur 3 Dateien wären dann würden immer noch 50 unnütze Megabyte mit gesichert.

Ein anderes Beispiel, Benutzerverzeichnis. Zumindest unter Windows legen viele Programme ihre Temporären Dateien dort ab und das teilweise mit eigenen Namens Konventionen. Schließlich ist es ja nicht so leicht temporäre Daten in einen Systemzentralen Temp Ordner abzulegen, da würde man sie ja nie wiederfinden. Die meisten haben irgendwo im Verzeichnisnamen ein "cache" stehen aber ein Regulärer Ausdruck der nach "cache" sucht ist keine gute Idee.

Der "cache" steckt bei Musikliebhabern vielleicht auch in Ihrer Lieblingsband oder bei Schatzsuchern und Schnitzeljagd Fans im Geocache, es gibt sicherlich viele gute Gründe um auf einen Ausschluss des Wortbestandteils "cache" zu verzichten. Bei "tmp" oder "temp" sogar noch mehr. Temperatur, Tempo, Alte Tempel, Stempel, Temporäre Jahresbilanzdaten einzige Kopie...

Also sollte man schon etwas genauer vorgehen. Unter Windows wäre wohl eine suche nach "*cache*.*" und "*.*cache*" im Benutzerorder ein erster Ansatz. Bei Dateiendungen ist man mit dem Wortbestandteil cache, temp und tmp meist auf der sicheren Seite, Entwickler sollten durchaus in der Lage sein die Problematik zu erkennen und Endungen wie .atmp für Ihr neues Tabellen Manipulations Programm der ACME Korporation zu vermeiden.

Ein Kandidat welcher mich da z.B. eher verärgert weil er gängige Windows Praxis Nachahmt ist z.B. Firefox. Firefox hat gleich vier verschiedene Cache Ordner in "AppData\Local\Mozilla\Firefox\Profiles\...", hat man mehrere Profile dann hat man auch gleich mal mehrere Cache Ordner.

Vielleicht kann man ja je näher die Daten abgelegt sind um so schneller drauf zugreifen. Aber es wäre deutlich einfache wenn so etwas etwas zentraler abgelegt wäre.Ich wäre ja schon zufrieden wenn alle unter AppData\Local\Temp\ ihre Verzeichnisse ablegen würden.


Teile und Herrsche

Meine Backups Teile ich grundsätzlich erst einmal nach verschiedenen Kriterien auf.
Zum einen habe ich Bilder, Musik und Dokumente eh streng vom Restlichen System getrennt und zum anderen benötige ich auch unterschiedliche Einstellungen für verschiedene Datentypen. Z.b. kann ich bei Bildern in JPG Format oder Musik im MP3 oder Ogg Format durch weitere Komprimierung nicht viel herausholen. Weiter würde diese sinnlose Komprimierung nur unnötig Zeit und Rechenleistung verschwenden, daher lasse ich die Komprimierung hier weg.

Anders sieht es da bei meinen Quelltexten aus, Dateien mit der Endung .html, .php, .cpp, .h, .xml, .irgendwas.... Hier lässt sich durch Komprimierung eine ganze menge herausholen. Nehmen wir einfach mal eins meiner Typo3 Projekte hier, 197 Megabyte auf der Festplatte. Komprimiert mit 7Zip bei der Kompressionsstufe Ultra ergibt das 73,7 Megabyte auf der Festplatte. Das ist fast nur noch ein drittel.
Würde das immer so gut funktionieren dann könnte ich leicht eine 2 Terabyte Festplatte auf einem 600MB CD Rohling sichern.

Zum vergleich machen wir das mal mit einem Bilder Ordner von mir mit ähnlicher Größe... Auf der Festplatte 134 MB, Komprimiert mit 7Zip auf der Stufe Ultra 131MB. Wow, das hat sich aber gelohnt. Und wen das noch nicht reicht mal eins meiner MP3 Alben, Festplatte 141 MB, 7Zip 138 MB. Ich habe es sogar schon erlebt das ein Archiv größer war als die im Archiv enthaltenen Daten.

Nicht ganz zu vernachlässigen ist auch die Tatsache dass wenn ein Archiv mal beschädigt sein sollte die Chance um einen nicht zu vernachlässigenden Prozentualen Anteil steigt  dass die anderen Archive noch intakt sind. Und ebenfalls steigt die Chance gelegentlich mal Backupsätze zur Langspeicherung auf CD, DVD oder Blue Ray zusammenzustellen ohne sie noch groß aufteilen zu müssen.

Ich bilde mir sogar ein dass Areca seine Backups auf einem mehr kern Prozessor schneller erledigt weil er die Verschiedenen Verzeichnisse Parallel durchforsten kann.

Also hätte ich da erst einmal mein “Image Backup”, welches ich unter meiner Gruppe 0.Täglich anlege - ich kann es ja später noch verschieben - und als Ziel ein Verzeichnis auf meiner externen Festplatte angebe. Als Quelle kommen meine Bilder Ordner rein. Kompression stelle ich auf "Keine" und da ich ein Vorsichtiger Mensch bin stelle ich unter Erweitert die Verschlüsselung für Dateien und auch die Dateinamen ein. Das ganze mit einer AES-128 Bit Schlüssel... Sollte reichen…

Beim Filter kommen wir an die wesentliche Stelle. Deshalb habe ich auch hier mit den Bildern angefangen. Auch wenn bei Areca eigentlich kaum etwas vorkonfiguriert ist hat Areca praktischerweise schon mal einen Filter für .tmp und .temp Dateien vorkonfiguriert. In meinem Bilder Verzeichnis tummeln sich für gewöhnlich kaum nutzlose Dateien rum außer diese tolle "Thumbs.db" Das muss sich irgendjemand bei Apple ab geschaut haben, zumindest im kleinen. Denn Apple legt auch in jedes Verzeichnis irgendwelche unnützen Ordner und Dateien mit welchen nur ein Apple OS etwas anfangen kann.

Also erstelle ich einen neuen Filter vom Typ Dateiendung(en) und trage .db ein... Nein Quatsch, natürlich tue ich das nicht denn ich will meinen Filter ja später noch an anderen Stellen verwenden und .db bietet sich durchaus als Dateierweiterung für Datenbanken an also greife ich zu einem Regulären Ausdruck.


Nach Bearbeitung lasse ich mir noch einen Report auf die Festplatte schreiben in das Verzeichnis log in meinem Zielverzeichnis für meine Backups welches ich dort angelegt habe. Um genauer zu sein lasse ich mir 3 Verschiedene Schreiben im Erfolgsfall eine %DATE%-%TIME%_%TARGET_NAME%_Archive_%ARCHIVE_NAME%.log, im falle das Warnungen auftreten eine %DATE%-%TIME%_%TARGET_NAME%_Archive_%ARCHIVE_NAME%_Warning.log und im Fehlerfall eine %DATE%-%TIME%_%TARGET_NAME%_Archive_%ARCHIVE_NAME%_Error.log.
Damit ist meine Erste Backup Konfiguration schon erledigt und kann übernommen werden. Areca speichert diese Konfigurationsdatei nun in einem Praktischen XML Format in das Verzeichnis 0.Täglich in meinem Workspace. Oh wie schön :)
Das bedeutet ich kann relativ leicht Filter Einstellungen zwischen den Dateien per Text Editor kopieren.Auch die nachfolgenden Aktionen kann ich leicht übernehmen und muss sie nicht jedes mal neu anlegen. Insgesamt kann ich dies aber auch in der Programmoberfläche erledigen sofern ich die Einstellungen von einem Existierenden Backup übernehmen will klicke ich die gewünschte Zielkonfiguration mit der rechten Maustaste an und sage Kopieren. Und schon habe ich eine Kopie welche ich anpassen und erweitern kann. Na ja gut, zugegebener Maßen wusste ich dass, deshalb habe ich ja auch mit den Bildern angefangen. Den Filter für die Thumbs.db haben wir ja nun schon einmal drin.
Das einzig unschöne was einem an dieser Datei in Auge sticht ist das im Klartext abgelegte Passwort. Das hätte man doch sicher auch irgendwie Programm Intern verschlüsselt ablegen können. ganz so einfach muss man es ja jetzt nicht jedem machen.

Die Filter

imageMit all diesen wirren in meinen Gehirnwindungen begebe ich mich also ans Werk, einen kleines Tool zum testen von Regulären Ausdrücken in der einen Hand (z.B: http://regexpal.com/), ein Explorer Fenster mit einer Suchanfrage in der Anderen Hand und den Areca Backup Simulationslogs zwischen den Zähnen bastele ich mir folgende Filter zusammen.
Für meinen Eclipse Workspace Backup:
Bei meinem Benutzer Verzeichnis wird es etwas aufwändiger. Den Filter für Cache Dateien und Ordner erweitere ich wie folgt.
Meinen Desktop und den Desktop aller anderen Benutzer schließe ich mal komplett aus…
Und noch ein par zusätzliche Verzeichnisse welche selbstregenerativ sind.
Außerdem noch

Und zum Schluss schließe ich noch Dateien mit den Endungen .log, .log.0 usw,  .dump, .dmp, .bak aus. imageJeden einzelnen dieser Filter teste ich dann noch einmal mit der Funktion “Filter mit Datei prüfen” welche mich dann in einem Datei Auswahl Dialog eine einzelne Datei auswählen lässt und mich dann mitteilt ob Areca diese Datei sichern würde oder nicht.
Der Einfachheit halber öffne ich mir dann nochmal alle .bcfg Dateien in einem Texteditor und kopiere die Filter zwischen den einzelnen Konfigurationen. So das ich eigentlich in allen die Wesentlichen Filter habe.

Zum Abschluss lasse ich noch einmal die Backupsimulation durchlaufen für jede einzelne Zielkonfiguration und schaue mir jedes Log genau an.
Ich bin vorerst zufrieden mit der aktuellen Einstellung und habe keine weiteren unnötigen Dateien gefunden. Und zusätzlich habe ich mein Backup von knapp 170 Gigabyte auf 40 Gigabyte geschrumpft und die Zeit welche mein Backup benötigt auf knapp ein drittel reduziert. Was mich jetzt durchaus in die Lage versetzt mir weitere Gedanken zu machen.

In die Vollen

Wie es immer so ist… man macht sich während der Arbeit immer mal Gedanken über das eine oder Andere und glücklicher weise auch hier über das eine. Ein Inkrementelle Backup ist eine schöne platzsparende Sache nur sollte aus irgend einem Grund mal ein Bit kippen auf der Festplatte. Und ich meine jetzt nicht das ein Bier umfällt und sich über die Hardware ergießt sondern den ungünstigen Fall den bestimmt so mancher kennt das ein Archiv nicht mehr lesbar ist weil an einer ungünstigen Stelle nicht mehr das Auf dem Datenträger steht was eigentlich da stehen sollte. Sollte uns das bei unserem einzigen Vollbackup passieren dann kann die Sache ganz schnell unschön werden weil wir nicht mehr so leicht oder sogar gar nicht mehr an die gesicherten Daten heran kommen.
Aus diesem Grund muss ich also dafür sorgen das Areca in regelmäßigen Abständen mal wieder ein Volles Backup auf meinem Backup Datenträger hinterlegt nach Möglichkeit immer 3 oder 4 davon behält und den Rest, also ältere Backups wieder löscht damit mir die Festplatte nicht irgendwann voll läuft.

Areca bietet hier die Möglichkeit das Backup mit der Option “-f” aufzurufen aber leider wieder mal keine Möglichkeit dem Backupprozess zu sagen dass er in regelmäßigen abständen anstelle eines Inkrementellen ein Volles Backup ausführen soll. Es wäre schön gewesen wenn ich meine oben zusammengebauten Scripte einfach hätte anpassen können mit etwas wie “–f 3 Months”
So wie es aktuell ausschaut kann ich nur neue Scripte erstellen welche ich alle 3 Monate im Aufgabenplaner ausführe die ein Vollbackup machen für meine Täglichen, Wöchentlichen und Monatlichen Backups. Schön ist anders… vor allem da dann alle drei Monate immer ein Volles Backup gemacht wird und gleich hinterher noch mal das Inkrementelle der normalen Backupplanung.

Schön ist anders…

Zum löschen bietet Areca schon eine Funktion, mich wundert ein wenig warum diese in den Post Prozesses auftaucht und gleichzeitig abhängig vom Backupstatus ausgeführt werden kann. Ich kann ja nicht wirklich ohne meine Glaskugel zu befragen wissen wie das Backup hinterher ausfällt. Ich würde am liebsten erst ein Backup ausführen und dann… wenn es erfolgreich war… meine älteren Archive Löschen. Im Idealfall immer ein Komplettbackup vorher.
Also bleibt mir auch hier im Augenblick erst mal nur die gescriptete Lösung welche aber schon wieder diverse Nachteile mit sich bringt.
So muss ich im Script direkt auf mein Backupmedium zugreifen und dort prüfen von wann die Dateien sind um sie gegebenenfalls zu löschen. Ich muss auf dem Backupmedium überprüfen wie alt das letzte Vollbackup ist und in Abhängigkeit davon ein neues Vollbackup ausführen.
Insgesamt bin ich dann nicht mehr unabhängig was meine Backupmedien angeht, ich kann also nicht einfach in einem Backupziel sagen das ich jetzt nicht mehr auf meine externe Festplatte sichern möchte sondern auf einen FTP Server. Dafür müsste ich dann die Scripte wieder anpassen und doch deutlich umfangreichere Abfragen an den FTP Server schicken.

Work in progress....